Einige Eltern sehen dem nahenden Ramadan entgegen und fragen sich, wie sie ihre Kinder darauf vorbereiten und mit der Spiritualität des Ramadans verbinden können. Hier sind einige bewährte Tippsvon einer erfahrenen Mutter. Nehmen Sie so viel oder so wenig davon an, wie Sie es für passend halten. Jede Familie ist einzigartig und wir haben alle unterschiedliche Umstände. Was für die eine Familie funktioniert, muss nicht unbedingt für eine andere funktionieren.
1. Ramadan erwarten:
Wir sprechen schon lange vor dem eigentlichen Beginn des Monats mit unseren Kindern über Ramadan. Wir versuchen, sie für den gesegneten Monat zu begeistern, sie mental auf sein Kommen vorzubereiten und sie einfach glücklich über seine Ankunft zu machen! Je näher der Monat rückt, desto mehr führen wir eine Art inoffiziellen Countdown durch. Die Kinder zählen die Tage und sagen aufgeregt: „Noch vier Tage bis Ramadan, inshaAllah!“ Drei, zwei, eins!
2. Das Zuhause dekorieren:
Ich habe ein paar einfache Dekorationsartikel, hübsche Lichter und Laternen (فوانيس), die die Kinder und ich gemeinsam aufhängen. Ich lasse die Kinder absichtlich helfen, auch wenn das „Helfen“ mit kleinen Kindern oft viel mehr Zeit in Anspruch nimmt! Aber der Punkt ist, wieder einmal, die Vorfreude und ein Gefühl der Freude und Aufregung für den Ramadan zu wecken. Die Kinder helfen mir, die Dinge auszuwählen, die aufgehängt werden sollen, wo im Haus sie platziert werden sollen, und sie holen alle notwendigen Werkzeuge und treffen gemeinsam mit mir Entscheidungen. Wenn wir mit dem Dekorieren fertig sind, treten wir alle zurück, bewundern unser Werk und es gibt aufgeregte Jubelrufe und High-Fives, als wir sehen, wie unser Zuhause verwandelt wurde, um den Ramadan willkommen zu heißen.
3. Ramadan-Geschenke:
Wir schenken unseren Kindern Geschenke zum Ramadan. Jedes Jahr, in der ersten Nacht des Ramadan (am Abend vor dem ersten Fastentag), geben wir Geschenke. Wir machen ein großes Ereignis daraus, den neuen Halbmond am Himmel zu sichten, und dann verteilen wir kleine Geschenke. Manchmal sind es Spielsachen, Kleidung, Bücher oder `itr / Duft. Die Anzahl, Größe oder der Inhalt der Geschenke spielen keine große Rolle – was ich erreichen möchte, ist, den Beginn des Monats zu einem denkwürdigen Ereignis zu machen, auf das die Kinder sich freuen inshaAllah. Geschenke wirken Wunder!
4. Belohnung des Ramadan:
Wir sprechen mit den Kindern über den Stellenwert des Ramadan. Seine Bedeutung als bester und gesegnetster Monat des Jahres. Sein Gewicht bei Allah, seine Perle einer Nacht (Laylatul Qadr, ليلة القدر). Wir besprechen einige grundlegende Fiqh und kinderfreundliche Richtlinien zum Fasten, فقه الصيام. Mit mehr Wissen können wir diesen kostbaren Monat besser nutzen, inshaAllah. Wenn wir oder unsere Kinder nicht wissen, nicht vollständig bewusst sind oder sich nicht an das Potenzial für Belohnungen im Ramadan erinnern, ist es leicht, diese einmalige Gelegenheit im Jahr zu verschwenden.
5. Ramadan-Zeitplan:
Einige Familien kehren während des Ramadan ihre übliche Routine völlig um. Das hat bei mir aus irgendeinem Grund nie funktioniert. Ich möchte, dass meine Kinder, insbesondere die jüngeren, zu einer vernünftigen Uhrzeit schlafen gehen und das Haus nachts ruhig ist, wenn ich am meisten müde bin! Also passen wir definitiv unseren täglichen Rhythmus an, um Ramadan-Ereignisse wie Suhur, Taraweeh usw. zu berücksichtigen. Aber wir bleiben nicht die ganze Nacht auf und schlafen den größten Teil des Tages! Ich kläre, was wir tun und wann, und dann informiere ich die Kinder über unseren Ramadan-Tagesplan, damit sie wissen, was sie erwartet.
Für die ganz Kleinen ändert sich die Routine nicht viel. Für die älteren Kinder bespreche ich, wer dieses Jahr fasten möchte, zu welcher Uhrzeit ich sie für Suhur und Fajr wecken werde, wann die Taraweeh-Gebete beginnen und wie lange die Schlafenszeit sein sollte.
6. Ramadan-Ziele:
Zu Beginn jedes Ramadan haben wir eine Familienbesprechung, um unsere Ramadan-Ziele zu besprechen. Wir gehen reihum und teilen einander mit, welche Ziele wir für den Monat und darüber hinaus haben, inshaAllah.
Um uns in Gang zu bringen, habe ich die Kinder gebeten, über sich selbst nachzudenken und über einige ihrer individuellen Schwächen nachzudenken. Wir alle haben Stärken und Schwächen. Was sind einige Dinge, die du verbessern möchtest? fragte ich sie. Ich sagte den Kindern, sie sollten mindestens ein inneres Ziel und ein äußeres Ziel wählen. Dies führte uns zu einer Diskussion über die zwei Arten der Anbetung: عبادة القلب وعبادة الجوارح. Die Anbetung des Herzens und die Anbetung der Glieder. In unserem Gespräch bat ich die Kinder, einige Ideen und Beispiele für jede Kategorie zu entwickeln.
Herzanbetung: niyya (Absichten, النية). Ikhlas (Aufrichtigkeit, الإخلاص). Tawakkul (Vertrauen auf Allah, التوكل). Shukr (Dankbarkeit, الشكر). Zufriedenheit (الرضى).
Anbetung der Glieder: salah (Gebete, الصلاة). Fasten (الصيام). Lesen und Auswendiglernen des Quran (تلاوة القرآن). Anderen helfen. Almosen (الصدقة).
Jedes Kind wählte für sich ein Set von Zielen, einige sehr einfach und andere ehrgeiziger. Sogar Khalid, jetzt fast 6, mashaAllah, listete seine Ziele für den Ramadan auf. Ich teilte ihnen auch einige meiner eigenen Ziele mit. Ich möchte, dass sie verstehen, dass wir alle, jung und alt, die gesegnete Zeit des Ramadan nutzen, um uns zu verbessern und bessere Muslime zu werden. Das einzige, das keine Ziele hatte, war das einjährige Kind!
7. Bildung:
Je nach ihrem Bildungssystem und der Jahreszeit versuchen wir, Zeit für islamische Bildung zu finden und weniger Stress auf andere Themen zu legen, selbst wenn wir das nicht lange durchhalten können.
-Quran (neue Surah und Wiederholung),
-Hadith (ein täglicher Hadith über den Ramadan gefolgt von Diskussion),
-Arabisch und
-Seerah.
8. Quran:
Ramadan ist der Monat des Quran. Jedes Mitglied der Familie hat seine eigenen individuellen Ziele, aber wir haben auch ein gemeinsames Ziel. Wir teilen ein gemeinsames Quran-bezogenes Ziel als Familie. Ich habe das Gefühl, dass dies das Gefühl von familiärer Einheit und Zusammengehörigkeit bei meinen Kindern erhöht, inshaAllah. Wenn wir alle gemeinsam an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, hoffen wir, dass dies Gefühle der Kameradschaft und tiefere Bindungen erzeugt.
Außerdem möchte ich meinen Kindern zeigen, dass der Quran wichtig ist und dass er für alle ist, Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Es sind nicht nur junge Kinder, die den Quran auswendig lernen, Erwachsene wie Mama und Papa tun das auch! Und wir alle helfen, ermutigen und korrigieren einander ohne Ego.
Ich rezitiere und lasse sie meine Fehler korrigieren. Dies ist eine Umkehrung unserer üblichen Dynamik, in der ich der Lehrer und sie die Schüler sind. Jetzt tauschen wir die Rollen, während sie meine Rezitation von Surahs korrigieren, die sie besser kennen als ich! Sie lieben es.
Selbst wenn wir nicht alle unser Ziel erreichen, haben wir am Ende des Monats, inshaAllah, hoffentlich unser Hifdh erheblich verbessert und unsere Beziehung zum Quran gestärkt. Und auch wenn wir ein Ramadan-Ziel nicht vollständig erreichen, haben wir die Möglichkeit, weiter darauf hinzuarbeiten, auch nachdem der Ramadan vorbei ist, inshaAllah.
Ramadan geht darum, gute Gewohnheiten zu fördern, die uns hoffentlich den Rest des Jahres und den Rest unseres Lebens erhalten bleiben, inshaAllah.
9. Familie und Verwandtschaft:
Ramadan ist eine Zeit, in der wir sicherstellen, dass wir unsere familiären Bindungen pflegen. Zu den wichtigsten Werten im Islam gehört صلة الرحم (Pflege der verwandtschaftlichen Bindungen). Selbst wenn wir nicht in der Nähe unserer gesamten Familie leben, versuchen wir, unsere Anstrengungen zu verdoppeln, um zumindest in Ramadan mit nahen und entfernten Verwandten zu telefonieren oder zu chatten.
Wir müssen uns besonders anstrengen, wenn wir in einem nicht-muslimischen Land leben, während die meisten unserer Verwandten woanders leben. Ich erinnere mich aus meiner eigenen Kindheit an das Gefühl der familiären Bindungen und der gefeierten und gestärkten Verwandtschaft während des Ramadan in Ägypten. Als kleines Mädchen besuchte ich während des Ramadan und definitiv zu Eid diese Tante, diesen Onkel, diesen oder jenen Cousin. Familiäre Liebe und Nähe flossen einfach in der Luft, ein greifbares Gefühl von Glück und Verbundenheit. Versuchen wir, dies für unsere Kinder nachzubilden.
10. Keine Faulheit:
Im Ramadan tun wir immer noch normale Dinge. Die Kinder erledigen weiterhin ihre Hausarbeiten, gehen weiterhin zur Schule, gehen weiterhin zum Sporttraining. Ich erledige weiterhin meine Haushaltsaufgaben, koche und putze, wasche Wäsche, erledige Besorgungen und unterrichte meine Kinder. Mein Mann arbeitet weiterhin und übernimmt seine Verantwortung. Ramadan ist eine Zeit für vermehrte Anbetung und fokussierte Reflexion, aber es ist auch eine Gelegenheit für uns, all diese spirit
uellen Aspekte in das tägliche Leben mit seinen alltäglichen Aufgaben zu integrieren. Manche Menschen werden im Ramadan fauler oder sitzen mehr herum und nutzen das Fasten als Ausrede, fast nichts anderes zu tun. Aber der Prophet ﷺ und die Sahaba ließen sich durch das Fasten nicht davon abhalten, hart zu arbeiten, körperlich aktiv zu sein oder faul zu werden oder unterzuleisten. Sie kämpften in der Schlacht von Badr während des Ramadan!
Möge Allah uns mit positiven Veränderungen in diesem Monat unterstützen, unsere Anbetung annehmen und uns alle in sein Paradies eintreten lassen, ameen.